Habe die Ehre.
Die Varianten des Kletterns werden ja immer skuriler. Wurde man vor 20 Jahren noch müde belächelt weil man statt den Pumpriss zu klettern lieber Bouldern geht, so wundert man sich heute, warum man neben Crashpad und Zahnbürste nicht auch noch den Fallschirm dabei hat.
In Anlehnung an Dean Potters Free-Solo-BASE an der Eiger-Nordwand und Thomas Hubers 3x Rotpunkt-BASE an den 3 Zinnen, hat Ralph Stöhr einen Klasse Artikel geschrieben, den ich keinem vorenthalten möchte.
Zitat R. Stöhr:
"[...] in der Zukunft! Der Allrounder der Zukunft beginnt den Klettertag mit dem Sitzstart am Walkerpfeiler, wo er nach den Einstiegsslopern eine astreine Free-Solobegehung hinlegt. Dann radelt er mit dem Mountainbike auf der Slackline hinüber zum Gipfel der Aiguille du Triolet, deren eisige Nordwand der moderne Allrounder auf dem Crashpad abfährt [...]. Ein Ultra-Trail-Run bringt ihn zum Matterhorn, wo er die Nordwand -da einfach- mit verbundenen Augen in neuer Bestzeit durchsteigt. Nach dem Downhill über den Hörnligrat geht's mit dem Drachen zum Eiger, wo der moderne Allrounder die Route Deep Blue Sea am Genferpfeiler drytoolt, um in der letzten Seillänge vorsätzlich abzufallen, mit aufgeblähten Spezialhosen direkt ins Averstal zu fliegen und dort den höchsten und schwersten Highball en nature -barfuß und ohne Crashpad- abzubouldern. Am Abend liegt der moderne Allrounder dann auf dem Sofa und plant, wie er die Highline vom Lothse zum Everest ohne künstlichen Sauerstoff begehen könnte, um danach [...] durch Tibet zu joggen und schließlich in Xining die Weltmeisterschaft im Deep Water Soloing zu gewinnen. So wächst beim modernen Allrounder zusammen, was zusammen gehört.
Das Publikum ist derweil schon vom reinen Zuschauen so erschöpft, dass es nicht mal mehr den Sitzstart vom Sofa schafft."
In diesem Sinne: Man sieht sich draussen beim (BASE-)Bouldern.
MfG Kai.
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